Gängige Fachbegriffe in der Rollenindustrie

Veröffentlichungsdatum: Sep 26,2025

Gängige Fachbegriffe in der Rollenindustrie

– Grundlagenlesebuch für Einkäufer, Vertriebsmitarbeiter und Techniker

I. Strukturteil

1. Rad

Das zentrale Bauteil, das das Rollen trägt und erzeugt. Häufige Materialien sind Gummi (ER), Polyurethan (PU), Nylon (PA), Gusseisen (CI), Edelstahl (SS) usw.

2. Halterung (Montagehalterung / Schwenkplatte)

Das Tragteil, das das Gerät mit dem Rad verbindet, wird in zwei Typen unterteilt: drehbar (swivel) und fest (rigid).

3. Schwenklager

Das Bauteil, das eine 360°-horizontale Drehung des Gestells ermöglicht, verwendet üblicherweise Kugellager oder Flachlager.

4. Buchse

Das reibungsreduzierende Bauteil, das sich zwischen Radachse und Radnabe befindet, besteht meist aus einer Kupferlegierung oder technischem Kunststoff.

5. Bremse

Unterteilt in Richtungsverriegelung (directional lock) und Radbremse (wheel brake), dient es zum Sperren von Dreh- oder Rollbewegungen.

2. Typenkapitel

1. Drehrollen (Schwenkrolle)

Kann horizontal gedreht werden und eignet sich für Geräte, die häufig umgelenkt werden müssen.

2. Starrer Rollenfuß

Nur lineares Scrollen verfügbar, geeignet für Betriebsbedingungen, bei denen eine stabile Bahn erforderlich ist.

3. Universelle Lenkrolle (Omni-Rad / Mecanum-Rad)

Durch schräg angeordnete Rollen wird eine Mehrwege-Gleitbewegung ermöglicht, die häufig bei AGVs und Robotern eingesetzt wird.

4. Mittelsteuer-Fußrollen (Kingpin-less-Laufrolle)

Die zentrale Niete wurde entfernt, und das Drehgelenk besteht nun aus einem Ganzstahlblock, was die Schlagfestigkeit und Wartungseigenschaften verbessert und es für Anwendungen mit hohen Lasten oder häufiger Nutzung geeignet macht.

3. Materialienabschnitt

1. Nylon (PA6 / PA66)

Verschleißfest, schlagfest, sowohl drinnen als auch draußen einsetzbar, hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis.

2. Polyurethan (PU)

Breiter Härtebereich, geringer Rollwiderstand und geräuscharm – ideal für den Schutz von Böden sowie für Anlässe, bei denen Ruhe gefragt ist.

3. Kautschuk (NR / SBR / NBR)

Gute Elastizität und hervorragende Dämpfungseigenschaften, jedoch nur durchschnittliche Alterungsbeständigkeit.

4. Gusseisen (CI)

Hohe Tragfähigkeit, hohe Temperaturbeständigkeit und hohe Anforderungen an den Untergrund – wird häufig in Hochtemperatur- oder Schwerlastumgebungen eingesetzt.

5. Edelstahl (SS304 / SS316)

Korrosionsbeständig, leicht zu reinigen – erfüllt Lebensmittelqualität und Reinraum-Anforderungen.

4. Leistungsparameter-Teil

1. Tragfähigkeit

Die zulässige maximale statische und dynamische Belastung pro Laufrad muss berechnet werden als Gerätegesamtgewicht × Sicherheitsfaktor (normalerweise 1,25–1,5).

2. Temperaturbeständigkeit

Der Umgebungstemperaturbereich, in dem das Material langfristig arbeiten kann, beträgt beispielsweise –30 °C bis +80 °C.

3. Rollwiderstand

Die erforderliche horizontale Schubkraft zum Starten und Aufrechterhalten der Bewegung hängt von der Reifenhärte, der Bodenrauheit sowie der Lagerart ab.

4. Schlagfestigkeit

Die Fähigkeit eines Materials, einem plötzlichen Stoß ohne Rissbildung oder dauerhafte Verformung zu widerstehen.

5. Installationsmethode-Teil

1. Plattenmontage

Vier- oder Fünflochige Bodenplatte, die mit Schrauben an der Gerätebodenplatte befestigt wird; die Montagefläche muss plan sein.

2. Gewindestangenmontage (Stem-Montage)

Die Gewindestange wird in die Gerätefußplatte eingeführt und mit einer Mutter festgezogen – ideal für Anwendungen, bei denen ein schneller Austausch erforderlich ist.

3. Montage der Expansionshülse

Durch radiales Aufweiten des konischen Muffenhalters im inneren der röhrenförmigen Fußstütze wird eine Befestigung ohne Schweißen oder Gewindebohren ermöglicht.

6. Kapitel zur Funktionserweiterung

1. Geräuschlose Rollen (Silent Caster)

Die Verwendung eines Elastomer-Laufbelags in Kombination mit präzisen Lagern reduziert den Betriebslärm auf ≤45 dB.

2. Antistatische Rollen (Anti-static caster)

Die Laufflächengröße beträgt ≤10⁴ Ω, wodurch statische Elektrizität rechtzeitig abgeleitet wird und die Anforderungen an elektronische Montage- und explosionsgeschützte Bereiche erfüllt werden.

3. Korrosionsbeständiger Rollenfuß

Träger und Befestigungselemente bestehen aus Edelstahl oder verzinktem Nickel und wurden einem 720-stündigen neutralen Salzsprühtest unterzogen.

4. Schwerlastrollen (Heavy-duty Caster)

Einzelrad trägt 1 t–20 t, normalerweise mit einer doppelten Wälzlaufstruktur, geschmiedeten Trägern und hochfesten Radnaben.

7. Standards und Zertifizierungen

1. DIN EN 12532 / EN 12533

Europäische Rollen- und Rädernormen, die Maße, statische Belastungen, Ermüdungs- und Bremsprüfverfahren umfassen.

2. DIN 4102 / EN 13501

Brandklasse von Bodenbelägen, die zur Bewertung der schwerentflammbaren Eigenschaften von Radflächenmaterialien dient.

3. FDA 21 CFR §177 und EU 10/2011

Lebensmittelqualitätsanforderungen, geeignet für die Lebensmittelverarbeitung und die pharmazeutische Industrie.

4. RoHS & REACH

Einschränkungen für schädliche Stoffe und Chemikalien sowie Registrierungsvorgaben gewährleisten, dass Produkte den Umweltvorschriften entsprechen.

8. Geometrie und Details

1. Schwenkradius

Der horizontale Abstand vom Drehzentrum bis zur äußersten Seite bestimmt den minimal erforderlichen Wendebereich der Ausrüstung.

2. Offset-Abstand

Der horizontale Abstand zwischen der Radmittellinie und der Drehzentrumslinie beeinflusst die Wendigkeit und Stabilität.

3. Doppelraddesign (Dual Wheel)

Zwei Räder teilen sich die Last, verringern den Bodendruck eines einzelnen Rads und verbessern so Stabilität und Durchgängigkeit.

Schlusswort

Die vertraute und korrekte Verwendung der oben genannten Begriffe reduziert in den Bereichen technischer Austausch, Spezifikationsabstimmung und Qualitätsprüfung Missverständnisse und steigert die Kommunikationseffizienz. Es wird empfohlen, Anforderungen im Rahmen von Angebotsanfragen oder technischen Vereinbarungen in einem siebenteiligen Format zu beschreiben: "Struktur – Typ – Material – Abmessung – Traglast – Funktion – Norm", um sicherzustellen, dass Käufer und Verkäufer ein einheitliches Verständnis des Produkts haben.